Das Design ist (meistens) nicht das Problem

Wenn ein Online-Shop nicht funktioniert, ist der erste Reflex fast immer derselbe:
„Wir brauchen ein Redesign.“

Neue Farben, neue Typografie, ein Slider, der größer wirkt.
Als ließe sich Relevanz durch Schärfentiefe ersetzen.

Doch meistens ist das Design gar nicht die Ursache.
Es ist nur die sichtbare Oberfläche, an der sich die Unklarheit entlädt.

Schlechtes Design kann wehtun,
aber oft ist es nur das Symptom einer tieferliegenden Gleichgültigkeit.


Das Unsichtbare wiegt mehr

Was viele für ein Designproblem halten,
ist oft ein Richtungsproblem.

Sichtbarkeit, Vertrauen, Ladezeit, Sprache –
die leisen Dinge entscheiden darüber,
ob jemand bleibt oder weiterklickt.

Man kann nichts verkaufen, was niemand findet.
Und niemand vertraut etwas, das sich selbst nicht versteht.


Wenn der Lack zu früh kommt

Design ist kein Motor, sondern ein Verstärker.
Es lässt nur sehen, was ohnehin da ist –
oder eben nicht.

Viele Projekte polieren zuerst den Lack
und wundern sich später, dass der Wagen nicht anspringt.

Die Ursachen sind fast immer banal:
Langsame Seiten, schwache Inhalte,
fehlende Struktur, kein klares Ziel.

Design kann all das schöner machen.
Aber Schönheit allein bewegt nichts.


Strategie statt Kosmetik

Ein Redesign kann helfen.
Aber es ersetzt keine Haltung.
Keine klare Sprache, keine erkennbare Position.

Bevor man also Farben diskutiert,
sollte man sich fragen:

Wird man gefunden?
Wird man verstanden?
Wird man vertraut?

Drei Fragen, die wichtiger sind
als jede Farbpalette.


Fazit

Design ist das, was man sieht.
Erfolg ist das, was bleibt.

Gutes Design schafft Vertrauen –
aber Vertrauen entsteht nicht durch Farbe,
sondern durch Orientierung.

Das eigentliche Redesign beginnt da,
wo man aufhört, die Oberfläche zu betrachten,
und anfängt, das Fundament zu reparieren.